Fensterscheiben: matt, klar oder strukturiert – welchen Einfluss hat das auf die Lichtmenge?

Spätestens beim Hausbau, -kauf oder beim Umgestalten der Wohnung fragen sich viele Wohneigentümer, welche Fensterscheiben am besten geeignet sind. Für alle Fenster gibt es inzwischen eine Vielzahl an verschiedenen Verglasungen, sodass es für den Laien im wahrsten Sinne des Wortes schwierig ist, den Durchblick zu bewahren. Neben dem einfallenden Licht spielt beim Fensterkauf sicher auch die Wärmedämmung eine Rolle. Diese soll jedoch in diesem Beitrag eine untergeordnete Rolle einnehmen.

Klare Fensterscheiben

Der Klassiker unter den Fensterscheiben – pflegeleichte, einfache, klare Fensterscheiben. Der Nachteil an ihnen ist, dass sie keinerlei Sichtschutz bieten, was besonders in Badezimmern oftmals das Ziel wäre. In diesen Fällen kann natürlich dennoch ein klares Fensterglas gewählt werden, das in den benötigten Situationen mit Rollläden und Vorhängen verdeckt wird. Spiegelfolie bietet sich als dauerhafte Lösung, hat jedoch Schwächen in der Nacht: Schaltet man drinnen das Licht ein, ist die Folie von außen nahezu durchsichtig. Das ist tagsüber nicht der Fall.

Positiv daran ist, dass klare Fensterscheiben die maximale Lichtmenge in den Raum gelangen lassen. Je nachdem, in welche Himmelsrichtung das Fenster ausgerichtet ist, ob Hindernisse die Sonnenstrahlung abwehren und in welchem Winkel zur Sonne das Fenster steht, variiert die Menge selbstverständlich. Grundsätzlich ist dies jedoch die beste und einfachste Lösung.

Zu beachten ist noch die Anfälligkeit für Schmutz, wie Fingerabdrücke und „Fliegendreck“, die bei matten und strukturierten Scheiben erst deutlich später zu sehen sind.

Mattierte Fensterscheiben

Vor allem im Badezimmer sind mattierte Fensterscheiben beliebt, um unliebsame Blicke zu verhindern und die eigene Privatsphäre zu schützen. Je nach Stockwerk, Wohngegend und Ausrichtung des Bades kann eine matte Scheibe oder eine matte Sichtschutzfolie Sinn machen. Die Folien können entweder auf dem gesamten Glas oder nur auf einem Teil davon angebracht werden. Diese weit verbreitete und schon lange populäre Methode hat einige Vorteile: Sie ist einfach und kostengünstig. Doch welchen Einfluss hat sie auf die Lichtmenge?

Konturen sind abgeschwächt und Farben verschwimmen mit mattem Fensterglas — ©PK289 | Fotolia

Grundsätzlich verändert sie die Helligkeit des Lichts nicht sehr stark. Sie wird durch die Mattierung jedoch abgeschwächt und das Licht fällt weicher in den Raum. Besonders bei südlich gerichteten Fenstern kann dies ein angenehmer Nebeneffekt sein, da direktes Sonnenlicht nicht mehr so stark blenden kann. Stattdessen tritt das Sonnenlicht in weicherer, abgeblendeter Form ins Zimmer ein.

Außerdem gilt wie bei allen Fenstern: Je höher die Oberkante des Fensters an der Zimmerdecke liegt, desto mehr Licht kann durch das Fenster in den Raum gelangen. Gerade beim Neubau von Häusern mit schon fertig geplanter Zimmereinteilung kann dies ganz einfach beachtet werden.

Strukturierte Fensterscheiben

Als kunstvolle Alternative zu gleichmäßig mattem Glas werden gerne strukturierte Fensterscheiben gekauft. Diese erfüllen ihren Zweck, genauso gut wie die matte Variante als Sichtschutz von außen, können jedoch ein ästhetischeres Erscheinungsbild besitzen. Da matte Fensterscheiben oft lieblos und steril wirken, werden sie von einigen Menschen eher ungern gewählt. Wer dennoch fremden Menschen den Einblick ins Badezimmer oder in das Treppenhaus verwehren möchte und elegantere Fensterscheiben sucht, wird wahrscheinlich mit strukturierten Scheiben glücklicher werden.

Das Besondere am Strukturglas ist, dass die Scheiben grundsätzlich auch klar sind, was gepflegter und edler wirkt. Durch die geschickte Musterung, sind nur vage, farbliche Flecken und schwammige Konturen hinter dem Fenster erkennbar.

Strukturiertes Fensterglas ist optisch ansprechend und verhindert neugierige Blicke — ©Maloos | Fotolia

Auch hier kann man sich die Frage der Effizienz und des Einflusses auf die Lichtstärke stellen, da ein Fenster natürlich stets die Aufgabe hat, den Raum zu belichten. Durch die Struktur gelangt auch bei dieser Variante etwas gedämpftes und weicheres Licht in den Raum, da strukturierte Fensterscheiben gleichzeitig als Blendschutz dienen.

Fazit: Welches Glas eignet sich am besten?

Grundsätzlich bleibt es natürlich jedem selber überlassen, welche Fensterscheibe gewählt wird, da jeder die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten unterschiedlich beurteilt.

Eine klare Fensterscheibe bietet zwar grundsätzlich keinen Sichtschutz, sorgt jedoch dafür für optimalen Lichteinfall. In notwendigen Situationen können Vorhänge, Rollläden oder Spiegelfolien für den nötigen Sichtschutz sorgen.

Im Gegensatz dazu bietet mattes  Fensterglas ständigen Sichtschutz von außen, was besonders in Treppenhäusern von Wohnblöcken oder auch in Badezimmer sehr praktisch sein kann. Der Nachteil daran ist, dass das Licht etwas geschwächt in den Raum eintritt. Gleichzeitig dient das Glas aber als Blendeschutz, sodass das Licht weniger grell in die Wohnung scheint.

Sehr ähnlich verhalten sich strukturierte Fensterscheiben. Auch sie dämpfen das Licht etwas ab, wobei der Effekt hier nicht so stark zu beobachten ist. Marmorierte Scheiben kommen meist ansehnlicher daher und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Der Lichteinfall hängt nicht nur von der Art der Fensterscheibe, sondern hauptsächlich von der Ausrichtung des Fensters, den Hindernissen vor dem Fenster sowie vom Winkel der Fensterscheibe zur Sonne ab. Je höher die obere Fensterkante an der Zimmerdecke ist, desto mehr Licht kann in den Raum scheinen und desto weniger neugierige Leute können Blicke in die Räume werfen.

Bildnachweis Titelbild: Modernes Badezimmer mit Badewanne, Waschbecken und Holzboden ©Wilm Ihlenfeld | Fotolia

Tags: Licht
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.