Wie Lärmbelästigung uns krank macht

Diesmal widmen wir uns der Frage, wie Lärm sich auf die menschliche Gesundheit auswirken kann. Im Zuge dessen soll Lärm zunächst näher definiert und dann die gesundheitlichen Folgen und Gründe beleuchtet werden.

Was genau ist Lärm? Ein kurzer Überblick

Als Lärm werden in der Regel stark störende, laute und zudem durchdringende Geräusche empfunden. Auch andere unerwünschte Geräusche kann man als Lärm klassifizieren. Dabei muss jedoch eine Unterscheidung zwischen dominanten gewollten Geräuschen, wie Musik, und ungewolltem Krach aus der Umgebung gemacht werden. Jedoch ist dabei zu beachten, dass Lärm nicht immer laut sein muss. Selbst leise Geräusche können auf Dauer den Menschen stören, denn auch diese erzeugen Schallwellen, welche negative Auswirkungen haben können. Dabei ist Lärm immer subjektiv und hat nicht auf jede Person dieselbe Auswirkung.

Krach auf Arbei, wie hier in einer Produktionshalle kann man sich nur schlecht entziehen. Hier helfen nur Kapselgehörschützer und regelmäßge Ruhepausen — ©marcin049 | pixabay.com

Wie wirkt sich Lärm auf die Gesundheit aus?

In der heutigen Zeit sind die Menschen umgeben von unterschiedlichsten Geräuschquellen. Viele davon sind dem Verkehr zuzuordnen. Auch viele Berufsgruppen sind Lärm ausgesetzt. Was jeder Einzelne jedoch genau als störend empfindet, kann nicht allgemeingültig festgelegt werden. Von den als Stress empfundenen Störquellen, können nur ca. 30 % der Schalleinwirkungen physikalisch hergeleitet werden. Bei den restlichen 70 % sind die Auswirkungen psychologischer Natur. Beide Folgen wirken sich negativ auf den menschlichen Organismus aus.

Wer hier wohnt wird selten Ruhe bekommen. Städtische Autobahnen und Hauptverkehrsrouten bringen viel Lautstärke mit sich. — ©Pexels | pixabay.com

Die Liste der Schäden, welche durch Lärm entstehen können, ist dabei fast beliebig erweiterbar. Naheliegend ist natürlich der Hörverlust. Hier ist tatsächlich eine ansteigende Tendenz zu erkennen: Gerade junge Leute leiden immer mehr unter den Symptomen des Hörverlustes. Dies ist sowohl auf die laute Musik in Clubs und bei Konzerten, als auch auf den hohen Schallpegel von Kopfhörern  zurückzuführen. Letztere werden von den Geschädigten nicht unbedingt als Lärm klassifiziert. Jedoch sind nicht nur die offensichtlichen Krankheitsfelder wie Hörschäden zu bedenken, denn das dauerhafte Problem mit Lärm kann noch viel weitreichendere Folgen haben. Der Körper wird durch die Geräusche auf Dauer gestresst und das führt zu Folgeerkrankungen wie Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Magen-Darm Beschwerden oder auch grundsätzlicher Nervosität. Wäre dies nicht schon schlimm genug, so können die Probleme, wenn sie anhalten, chronisch werden. Doch es kommt durch den Lärm auch zu Schlafstörungen. Der Blutdruck erhöht sich, da der ständige Lärm zur Ausschüttung von Stresshormonen führt. Wer dauerhaft mit einem zu hohen Blutdruck zu kämpfen hat, der kann auf Dauer mit starken Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechnen oder auch mit einem Schlaganfall. Auch Herzinfarkte können eine Folge sein. Lärm wird auch dann vom Körper wahrgenommen, wenn der Mensch nicht aktiv darauf achtet.

Gerade nachts können so störende Geräusche negative Auswirkung auf den Körper haben. Das führt dann meist zu unruhigem oder leichtem Schlaf mit weniger Erholungsphasen. Anknüpfend führt das zu Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit oder Nervosität. Dies sind deutliche Anzeichen dafür, dass der Mensch sich zu starken Geräuschen ausgesetzt sieht. Dadurch wird insgesamt die Leistungsfähigkeit eines Menschen um bis zu 15% gesenkt. Zudem wird das Gedächtnis negativ beeinflusst. Diese Auswirkungen treffen natürlich auch auf Kinder zu. Folglich hat Lärm vielseitige Auswirkungen.

Was kann dagegen getan werden?

Im Bereich Lärmschutz wird in den letzten Jahren vermehrt Aufklärungsarbeit geleistet. Dies findet zum Beispiel in Schulen aber auch an Arbeitsplätzen statt. Vermittelt wird, was Hörschäden sind und wie diesen entgegengewirkt werden kann. Im Alter von ungefähr 14 Jahren festigen sich die Hörgewohnheiten, weshalb hier angesetzt wird um die Folgen von zu lautem Musikgenuss zu minimieren. Doch es gibt natürlich auch Lärm, welcher nicht direkt beeinflusst werden kann. Straßenlärm oder bauliche Maßnahmen können jedoch etwas gedämpft werden: Bepflanzung im Außenbereich oder Lärm schluckende Fassaden sind dabei hilfreich. Wer in Bereichen mit starker Lärmemission arbeitet, kann durch Lärmmessungen vorbeugende Maßnahmen einleiten (lassen).

Meist nur tagsüber anzutreffen und trotzdem weit zu hören: Betonsäge im Einsatz. Wie der Arbeiter hier ohne Gehörschutz auskommt ist fast unerklärlich. — ©stux | pixabay.com

Fazit

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Lärm unterschiedlich wahrgenommen wird. Was den einen stört, muss bei dem anderen keine Reaktionen zur Folge haben. Jedoch ist unser Körper grundsätzlich von zu lauten Geräuschen gestresst. Durch die ständige Ausschüttung von Stresshormonen steigt die Belastung des Körpers und kann in unterschiedlichen Krankheitsbildern ersichtlich werden. Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen sind hierbei die ersten Anzeichen, welche jedoch auf Dauer noch für zusätzliche Belastung sorgen können. Die ständige Belastung ist jedoch für das Herz-Kreislauf-System sehr schlecht und wirkt sich sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene aus. Es sollten in jedem Fall präventive Maßnahmen getroffen werden, wie beispielweise ausreichend Ruhepausen vom Arbeiten in lauten Umgebungen.  Mit dem Bewusstsein für mehr Ruhe und weniger Störgeräusche lebt es sich entspannter und damit gesünder.

Bildnachweis Titelbild: ©StockSnap | pixabay.com

Quellen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58480/Laerm-macht-krank

https://www.deutschlandfunkkultur.de/stressfaktor-krach-wenn-laerm-krank-macht.970.de.html?dram:article_id=416702

https://www.welt.de/gesundheit/article127427184/Dauerhafter-Laerm-ist-Koerperverletzung.html

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/sicherheit-im-alltag/laermschaeden1/

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/laerm-macht-krank-stress-fuer-koerper-und-psyche-a-965947.html

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