Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen, in Schulen, Büros, Läden oder Wohnungen. Ein gesundes Raumklima wird damit wichtig. Jedoch ist die Schadstoffbelastung in den Innenräumen oft um einiges höher, als zu erwarten wäre. Daran können in diesem Zusammenhang nicht nur Zigaretten, sondern auch Baustoffe, Lacke, Farben und Möbel schuld sein, die, ohne dass Sie es wirklich realisieren, Gesundheitsbeschwerden verursachen und allergische Reaktionen auslösen können. Vor allem bei Kindern, deren Immunsystem noch sehr unausgeprägt ist, kann dies viel Schaden verursachen, doch auch Allergiker sollten sich in acht nehmen vor den Gefahren des Wohnraums.
Wände, Teppiche und Gefahren für Allergiker
Ein häufiger Schadstoffträger sind tatsächlich die Böden und Wände in Ihrem Innenraum. Sowohl neue als auch alte Bodenbeläge und Tapeten können meist geruchslose schädliche Stoffe absondern. In vielen Fällen reagiert das Material des Teppichs oder Wandbelags mit dem verwendeten Klebemittel und als Folge wird ein recht unangenehmer Stoff in die Außenluft abgegeben, wann immer ein Familienmitglied den Bodenbelag im Haus betritt oder sich gegen eine Wand lehnt. Gefärbte Teile des Teppichs oder Bestandteile aus Kunststoff sind desweiteren mit giftigen Schwermetallen belastet, welche ebenfalls leicht durch den Staub in die Raumluft gelangen können. Teppiche sind Staubträger, dessen sollten Sie sich bewusst sein. Durch den Feinstaub wird es möglich, sogar winzigste Partikel der Schadstoffe über die Atemwege aufzunehmen. Dadurch können Kopfschmerzen verursacht oder sogar schlimmere Krankheiten hervorgerufen werden.
Wird der Hausstaub mit feuchter Luft im Innenraum kombiniert, ist er zudem das perfekte Substrat für Hausstaubmilben, die speziell bei Allergikern sensible Reaktionen auslösen können. Oft kommt es hier zu allergischen Erscheinungen, wie Schnupfen, Niesen, gerötete Augen oder Atemnot. Wollen Sie Hausstaubmilben effektiv bekämpfen, so sollten sie die Luftfeuchtigkeit im Raum auf unter 30 Prozent reduzieren. Da die Tierchen weder warme noch kalte Luft vertragen, können Sie sie auf diesem Weg am besten bekämpfen und eine bessere Raumluft schaffen.
Parkettböden und Asbeste
Vor allem alte Parkettböden, die mit schwarzem Teerkleber befestigt wurden, enthalten oft krebserregende polyaromatische Kohlenwasserstoffe. So wird bei den fertigen Böden äußerst gesundheitsschädliches Formaldehyd abgesondert, ein Vorgang der im Laufe der Jahre durch Abnutzung des Belags sogar ansteigen kann.
In den achtziger Jahren wurden desweiteren Asbeste Bodenbelege vermehrt in Wohnräumen verlegt. Durch Beschädigungen oder unsachgemäße Behandlungen der Fußböden können in diesem Zusammenhang krebserregende Fasern in der Raumluft entstehen, die gebunden bei Estrich und im Zusammenspiel mit Klebematerialien umso gefährlicher sind. Asbeste sind dabei nicht nur in Bodenbeläge, sondern auch in alten Nachtspeicheröfen zu finden. Hier stellen Sie ebenfalls ein großes Gefahrenpotenzial dar und sollten unter keinen Umständen selbst entfernt werden! Bei allen Arbeiten bezüglich Asbesten ist unbedingt eine Fachfirma heranzuziehen, denn der Stoff ist hoch gesundheitsschädlich!
Tipps zum besseren Raumklima
Eine gute Alternative zum Heizen sind Elektroheizungen, wie die Aeroflow, oder einfache Kompaktkachelöfen. Sie können asbestehaltige Nachtspeicheröfen leicht ersetzen und sorgen für eine gesunde und umweltbewusste Raumluft. Aus demselben Grund sind Parkettböden aus den 40ger und 60ger Jahren zu empfehlen, da hier ebenfalls auf Asbeste verzichtet wurde. Verwenden Sie beim Streichen Ihrer Wände Dispersionsfarbe, um die Lösungsmittelabgabe einzudämmen, und achten Sie desweiteren auf eine angemessene Luftfeuchtigkeit. Sie können sich zudem durch Stoßlüftungen am Morgen, regelmäßiges Staubsaugen und Grünpflanzen im Innenraum ein Raumklimaplus schaffen.